Französischer Konzern Nexans gibt Schließungspläne für den Standort Hannover bekannt

IG Metall Hannover kritisiert Entscheidung und fordert Perspektiven für den Standort Hannover und die Beschäftigten

25.01.2019 | Im Rahmen eines Umstrukturierungsprogramms plant der Kabelhersteller Nexans die Schließung des Standortes Hannover und den Personalabbau an weiteren deutschen Standorten. Die IG Metall kündigt Widerstand an.

Warnstreik bei Nexans vom 02.01.2018, Foto: Heiko Stumpe

Im Laufe des heutigen Tages hat die Geschäftsleitung von Nexans Deutschland Betriebsrat und Beschäftigte des Hannoveraner Betriebes über die Schließungspläne des französischen Mutterkonzernes informiert. Von der geplanten Maßnahme sind über 500 Beschäftigte aus der Produktion & Verwaltung in Hannover sowie weitere 100 Beschäftigte aus den anderen deutschen Standorten des Unternhemens betroffen. Bereits seit mehreren Wochen waren die Schließungsgerüchte im Umlauf, die sich heute bewahrheiteten.

Die Beschäftigten reagierten schockiert und mit großer Unverständnis auf die Nachricht von der Schließung.

„Wir sind geschockt über die Entscheidung aus Paris, dass aufgrund von kurzfristiger Profitorientierung ein Traditionsunternehmen mit zukunftsfähiger Ausrichtung geschlossen werden soll. Es ist unbegreiflich und ein Schlag in die Gesichter der Beschäftigten."
Bernd Rösinger, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Nexans Hannover

In den letzten Jahren wurden über 17 Millionen Euro in den hannoveraner Standort investiert,
um die Kabelproduktion auf die mit der Energiewende verbundenen Zukunftsprojekte wie Südlink vorzubereiten.

„Gerade das Hannoveraner Werk ist auf die Zukunftsmärkte der Kabelherstellung wie das Projekt Südlink ausgerichtet. Das jetzt in Paris die Schließung beschlossen wurde, ist böser und ungehemmter Kapitalismus, der nur auf den Aktienkurs guckt und nicht auf die mittelfristigen Chancen des Standortes Hannover sowie auf die über 500 Beschäftigten und ihre Familien.
Diese Entscheidung ist weder wirtschaftlich noch menschlich nachvollziehbar."

Dirk Schulze Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover.

Die IG Metall Hannover wird diese Entscheidung nicht akzeptieren und sich für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen. Nexans ist einer der größten Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie der Landeshauptstadt. Am kommenden Montag will die Unternehmensführung sich die Strategie der Schließung des Standortes in Hannover und die weiteren Personalabbaumaßnahmen für die deutschen Betriebsstätten im Aufsichtsrat der deutschen Sparte des Konzerns bestätigen lassen.
Die Arbeitnehmervertreter werden geschlossen gegen das Vorhaben stimmen.

Die IG Metall verurteilt die Standortschließung als kurzsichtig und ökonomisch nicht nachvollziehbar. Bereits in den letzten Wochen, nachdem die ersten Gerüchte zur Schließung aufkamen, gab es während der Arbeitszeit eine gutbesuchte Informationsveranstaltung des Betriebsrates sowie eine Unterschriftenaktion zum Erhalt des Standortes.

(Siehe: www.igmetall-hannover.de/aktuelles/meldung/mehr-als-200-kolleginnen-und-kollegen-bei-der-information-des-betriebsrats/ und www.igmetall-hannover.de/aktuelles/meldung/gewerkschafterinnen-und-gewerkschafter-solidarisieren-sich-mit-den-kolleginnen-und-kollegen-bei-nexa/)

„Die IG Metall Hannover wird gemeinsam mit den Beschäftigten um die Arbeitsplätze und den Standort kämpfen. In den nächsten Tagen und Wochen werden weitere Aktionen folgen.
Wir werden die Aufsichtsratssitzung am Montag für einen ersten öffentlichen Protest nutzen“

Frank Mannheim Gewerkschaftssekretär der IG Metall & stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Nexans Deutschland.

Zur Information über den Betrieb Nexans:

Der Nexanskonzern hat weltweit rund 26 000 Beschäftigte, über 2000 in Deutschland. Das Werk Hannover gehört seit dem Jahr 2000 zum Nexanskonzern. Es war davor Teil des Alcatel-Konzerns und ist letztlich der Nachfolger der im Jahr 1900 in Hannover gegründeten Hackethal-Draht Gesellschaft.


Kontakt:
Thadeus Mainka
0160-5331687
thadeus.mainka@igmetall.de

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