Friedensarbeit in Hannover

IGM Jugend zum Antikriegstag 2010, Foto: IGM
IGM Jugend zum Antikreigstag 2012, Foto: F. Wilde

Ende Januar
Antifaschitische Sozialkonferenz
Zur Mahnung an die Übergabe der Macht an die Nazis am 30. Januar 1933 und zur Erinnerung an den Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945.

21. März
Verschiedentliche Aktionen im Rahmen der Internationalen Wochen
Sharpeville, Südafrika: Am 21. März 1960 demonstrierten 20.000 Menschen gegen die Passgesetze des Apartheid-Regimes. Die Polizei attackierte die friedlich demonstrierende Menge mit niedrig fliegenden Flugzeugen, Tränengas und später mit Schüssen. Als Gedenktag an dieses Massaker wurde 1966 der 21. März von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. 1979 ergänzten die Vereinten Nationen den Gedenktag durch eine alljährliche Aktionswoche für Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus.

1. April
Kranzniederlegung am Gedekstein Goseriede
1. April 1933: Sturm auf das Gewerkschaftshaus in Hannover und Beginn der Boykottmaßnahmen gegen Juden durch das NS Regime. Einem Monat später, am 2. Mai 1933, wurde ein reichsweiter Sturm auf die Gewerkschaftshäuser durch die Nazis organisiert.

6. April
Kranzniderlgung auf dem Seelhorster Friedhof'
Am 6. April 1945, vier Tage vor der Befreiung Hannovers und kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges wurden 153 Männer und eine Frau aus der Sowjetunion von einem Erschießungskommando der Geheimen Staatspolizei erschossen. Zuvor wurden sie durch Hannover getrieben und mussten auf dem Seelhorster Friedhof ihr eigenes Massengrab schaufeln. Die Opfer stammten aus dem aufgelösten Arbeitserziehungslager Lahde (Petershagen/Weser) und dem Polizeiersatzgefängnis in Ahlem. Auf Veranlassung der Alliierten wurden die Leichen am 2. Mai 1945 exhumiert und am Maschsee-Nordufer beigesetzt.

Dokumentation: Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Erschießungen auf dem Seelhorster Friedhof

Ostern
Ostermärsche
Der Ursprung der Ostermärsche geht auf britische Atomwaffengegner in den 1950er Jahren zurück. Von 1979 bis 1983 wurde in Deutschland im Rahmen der Ostermärsche gegen die Neutronenbombe und die Aufrüstung mit neuen Mittelstreckenraketen (NATO-Doppelbeschluss) demonstriert. Heute finden die Ostermärsche alljährlich um die Osterfeiertage herum statt, als wichtige Demonstration der Friedensbewegung.

8. Mai
Kranzniederlegung am Mahnmal Maschsee Nordufer
Am 8. Mai 1945 kapitulierte Nazi-Deutschland bedingungslos: Damit wurde das Ende des 2. Weltkriegs eingeleitet. Deutschland wurde von Nationalsozialismus befreit. Am 8. Mai 1949 beschloss der Parlamentarische Rat die Einführung des Grundgesetzes in den Westzonen und schuf damit das Fundament für einen demokratischen Rechtsstaat auf deutschen Boden.

August
Demonstration in Bad Nenndorf
Seit dem Jahr 2006 finden vor dem Wincklerbad, dem ehemaligen Gefängnis im Internierungslager der britischen Besatzungsmacht, in Bad Nenndorf jedes Jahr im August sogenannte „Trauermärsche“ rechtsextremer Gruppierungen statt. DGB, IG Metall und ein breites Bündnis organisieren Gegenaktionen.

1. September
Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof am Maschseenordufer, auf dem Gelände des ehem. KZ Stöcken und in der Aegidienkirche
Im Rahmen des Antikriegstages erinnern jährlich die Mitgliedgewerkschaften des DGB an den Beginn des Zweiten Weltkrieges, der mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 begann. Erstmals am 1. September 1957 rief der DGB unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ zu Aktionen auf, an dem sich in Hannover traditionell die IG Metall Jugend stark beteiligt.

9. November
Gedenkeranstaltungen
Die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. Dabei wurden hunderte Menschenermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mit über 6 Millionen ermordeten Juden mündete.

Zu gegebenen Anlässen
Gedenkveranstaltungen
Das KZ-Außenlager Hannover-Langenhagen existierte vom 2. Oktober 1944 bis zum 6. Januar 1945 auf dem heutigen Gewerbegebiet Brinker Hafen an der Hackethalstraße in Hannover, damals zugehörig zum Gemeindegebiet von Langenhagen. Es war ein Frauenlager, das als eines der Außenlager des KZ Neuengamme betrieben wurde. Am 8. Mai 2003 wurde ein auf Initiative der IG Metall Hannover errichtetes Mahnmal am Gelände des ehemaligen Frauenaußenlagers Hannover-Langenhagen eingeweiht.

Flyer Friedensarbeit in Hannover