Solidarität mit den Streikenden des KSC

Offener Brief an Geschäftsführung der Verlagsgesellschaft Madsack

17.12.2013 | Der Ortsvorstand der IG Metall Hannover erklärt sich ausdrücklich mit den Beschäftigten des Madsack Kundenservice Center solidarisch. Die Kolleginnen und Kollegen befinden sich seit über 50 Tagen im Streik, weil sie seit 13 Jahren keine Gehaltserhöhung erhalten haben. Da die Geschäftsführung Verhandlungen weiterhin ablehnt, formulierte der Ortsvorstand der IG Metall Hannover einen offenen Brief an Thomas Düffert, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Der Ortsvorstand der IG Metall Hannover mit GewerkschaftssekretärInnen

Sehr geehrter Herr Düffert,

der Ortsvorstand der IG Metall Hannover hat auf seiner Sitzung am 13.12.2013 über die aktuelle tarifliche Situation beim Madsack Kundenservice Center debattiert.

Es ist für den Ortsvorstand nicht hinnehmbar, wie Sie als Arbeitgeber den Beschäftigten seit nunmehr 13 Jahren aktuelle tarifliche Normen verweigern.

Die Preissteigerungsrate beläuft sich seitdem um über 20 % gegenüber dem Stillstand bei den Entgelten Ihrer Beschäftigten im Kundenservice Center. Wir halten das für ungerecht. Über 50 Streiktage lassen Sie anscheinend unbeeindruckt. Ihre Drohung einer Ausgliederung empfinden wir als zusätzliche Provokation. Mit Wertschätzung Ihrer Beschäftigten hat das absolut nichts zu tun.

Sie verlangen von den Beschäftigten im Kundenservice Center „Gute Arbeit“! Sie verlangen gegenüber dem Kunden, also uns, ein freundliches und qualifiziertes Auftreten bei unseren vielfältigen Fragen rund um unser Abonnement bei der Hannoverschen Allgemeine Zeitung oder bei der Neuen Presse.

Dass es alles bei einem Stundenentgelt von 8,50 € bis 9,20 €, in einigen Fällen bis
10,20 € noch funktioniert, ist erstaunlich und lobenswert gleichermaßen. Das sagt uns aber auch, dass Sie eine qualifizierte und motivierte Belegschaft vor Ort haben. Die 10,20 € sind jedoch verknüpft mit bestimmten Bedingungen und sind theoretisch jederzeit widerrufbar. Ganz zu schweigen, dass Sie vorrangig mit befristeten Arbeitsverträgen arbeiten lassen.

Sehr geehrter Herr Düffert, wir finden, dass Sie sich mit diesen Arbeitsbedingungen Ihren Beschäftigten gegenüber nicht wertschätzend verhalten. Wir fordern Sie auf, sich mit der Gewerkschaft ver.di wieder an einen Tisch zu setzen, um diesen Missstand des Niedriglohnbereichs in Ihrem Hause zu beenden.

Ihre Beschäftigten haben tarifvertragliche Normen verdient, die die „Gute Arbeit“ widerspiegeln.

Wir werden über diesen Tarifkonflikt innerhalb der IG Metall berichten.

Mit freundlichen Grüßen

IG Metall Hannover


Mitglieder des Ortvorstandes

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