Vernissage
„Dann war auf einmal Schluss“
| Kultur im hannoverschen Haus der IG Metall hat eine gute Tradition. Wir laden herzlich zur Eröffnung unserer neuen Fotoausstellung "Dann war auf einmal Schluss" im Rahmen einer Vernissage ein. Kommt vorbei am: 24.11.2023, 16:00 Uhr, IG Metall-Haus, Postkamp 12, 30159 Hannover
Begrüßung
Sascha Dudzik, Erster Bevollmächtigter und Susanne Heyn, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Hannover
Einführung
Pia Pachauer, ehem. Zweite Bevollmächtigte, Özkan Turan, BR Vorsitzender Tenneco Barsinghausen
Musik
Spätlese – Dieter Schaefer, Arno Dinse und Erich Rickmann
350 Beschäftigte erhielten am 4. Juli 2022 die Nachricht, dass der Standort Barsinghausen des Tenneco-
Werkes zum Jahresende geschlossen werden soll. Ein Donnerschlag mit Ansage. Dunkle Wolken kündigten
das Ereignis bereits seit langem an. Über Jahre wurde der Betrieb systematisch „verschlankt“.
Diese Betriebsschließung – eine zu vernachlässigende Fußnote des Kapitalismus? Höchst schmerzhaft, vor allem für die betroffenen Arbeitnehmer*innen.
Gemäß der ökonomischem Logik ein wichtiges Element des Selektionsprozesses und des Strukturwandels, das wirtschaftspolitisch nicht konterkariert werden sollte? Also alles ganz normal? Nach dem besagten Datum nimmt das Geschehen seinen Lauf: Verhandlungen, Interessenausgleich, Sozialplan, Verhinderung von betriebsbedingten Kündigungen, Rettung vieler Arbeitsplätze aber Schließung des Werkes in Barsinghausen, Gründung einer Transfergesellschaft.
Die Fotograf*innen der „Freunde der Arbeiterfotografie“ aus Hannover kommen erst dazu, als alles geregelt ist. Unterstützt vom Betriebsrat haben sie mit Zustimmung der Geschäftsleitung freien Zugang zu den Werkshallen, zu Menschen, die ihre Arbeitsplätze räumen. Es entstehen Momentaufnahmen von Menschen,
Maschinen, Gebäuden auf dem weitläufigen Gelände, Dokumente eines Prozesses, der in Erinnerung bleiben wird. Nicht nur bei den Betroffenen.
Erinnerungen sind vergänglich. Die Fotos haben nicht den Anspruch, die Wahrheit einzufangen. Wenn sie als Appell an die „soziale Verantwortung“ verstanden werden, ist viel erreicht. So bleiben Betriebsschließungen mehr als eine Fußnote.