Solidarisch mit allen durch die Krise

Beschäftigte des ZF-Konzerns demonstrieren gegen Stellenabbau

18.01.2024 | Rund 3000 ZF Beschäftigte demonstrierten gestern am größten Standort in Friedrichshafen gegen Stellenabbau. Ca. 130 Kolleginnen und Kollegen aus Hannover unterstützten die Kolleginnen und Kollegen aus der Ferne und trafen sich um 11 Uhr zu einer Fotoaktion vor dem Hauptgebäude.

Für die Beschäftigten des ZF-Konzern begann das Jahr 2024 mit einer weiteren Hiobsbotschaft: Bis 2030 will der Konzern deutschlandweit 12.000 Stellen abbauen. Das ist nahezu jede vierte Stelle! Diese Stellen sollen nicht einfach wegfallen, sondern anderswo mit erheblich niedrigeren Löhnen wieder aufgebaut werden – anders sei ZF nicht zu retten, so der Vorstand. Damit reiht sich der Vorstand der ZF in die Denkweise anderer Vorstände ein, denen zur Erhöhung der Profite meist nur eins einfällt: Stellen abbauen und in Niedriglohnländer verlagern. Das ist nicht innovativ und sozialpartnerschaftlich schon gar nicht. Es ist unklar, an welchen Standorten diese Stellen abgebaut werden sollen. Nur die Kolleginnen und Kollegen aus Schalke und Eitorf wissen bereits, dass ihre Standorte für den Konzern zu wenig Profit erwirtschaften und daher geschlossen werden sollen. Weitere Standortschließungen hält der Gesamtbetriebsrat für alles andere als ausgeschlossen.

Jens Schäfer, Betriebsratsvorsitzender am Standort Hannover kommentiert dieses Vorgehen: „Wir konnten in Hannover ein Zielbild bis Ende 2026 vereinbaren – wir sind froh, dass wir das haben, allerdings schließt es nur betriebsbedingte Kündigungen aus, keinen generellen Stellenabbau z.B. durch Verlagerung oder Nicht-Wiederbesetzung der Stelle! Und was nach 2026 passiert, ist angesichts des hohen geplanten Stellenabbaus völlig offen. Der Abbau von fast jeder vierten Stelle im Konzern ist ein offensiver Angriff auf die Beschäftigten bei ZF.  Zudem werden an vielen Stellen Mitbestimmungsrechte nicht beachtet, das ist ein Verhalten, das wir so gar nicht kennen und nicht akzeptieren können.“

Susanne Heyn, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Hannover, macht deutlich: „Dieses Vorgehen ist für uns völlig inakzeptabel. Wir werden uns gegen den Stellenabbau wehren und weiterhin bundesweite Solidarität organisieren. Der Vorstand von ZF muss mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall gemeinsam nach Lösungen suchen, die sowohl die Zukunft der Standorte als auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten langfristig sichern!

Bei ZF in Hannover und Jeversen arbeiten derzeit ca. 2700 Beschäftigte, in Langenhagen ca. 350 Beschäftigte. Dort werden Bremsregelsysteme und andere Technologien entwickelt, die zur Verbesserung der Sicherheit, Effizienz und Vernetzung von Nutzfahrzeugen dienen.

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