IG Metall fordert: Finanzspritze der Anteilseigner muss kurzfristig erfolgen

Arbeitgeberseite blockiert Verhandlungen um Zukunftsvertrag für die Deutsche Messe AG

04.12.2020 | In den Gesprächen um die Zukunft der Deutschen Messe AG ist noch kein Durchbruch erreicht. Die IG Metall und der Betriebsrat haben in dieser Woche einen umfassenden Maßnahmenkatalog zur Zukunftssicherung vorgelegt. Der Maßnahmenkatalog umfasst ein Einsparungsvolumen von rund 200 Millionen Euro in den kommenden Jahren und sieht neben dem sozialverträglichen Abbau der Beschäftigtenzahl auch die vorrübergehende Absenkung der Arbeitszeit vor. Trotz dieses vorliegenden Kompromissvorschlags kommen die Verhandlungen nicht voran, da die Arbeitgeberseite weiterhin auf der Aussprache von betriebsbedingten Kündigungen und Outsourcing beharrt.

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtiger der IG Metall Hannover, Foto: IG Metall

„Dass der Arbeitgeber mit der Forderung nach Outsourcing immer wieder in den Verhandlungen um die Ecke kommt, ist für uns nicht nachvollziehbar. Die Arbeitgeberseite kann keine wirtschaftlichen Zahlen präsentieren, es liegen keine Vergleichsangebote von externen Anbietern vor. Die Sachkosten durch Outsourcing zu erhöhen um die Personalkosten zu senken, bringt keine Einsparungen und führt dazu die Qualität des Produktes Messe in Hannover zu schmälern. Es entsteht der Eindruck, dass es den Anteilseignern gar nicht um konkrete Einsparungen geht, sondern die Forderung nach Outsourcing ideologisch getrieben ist und mehr mit neoliberaler Weltsicht als mit ökonomischem Sachverstand zu tun hat. Das geht so nicht!“, findet Dirk Schulze Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover.

Die IG Metall fordert die Arbeitgeberseite auf, eine Abwärtsspirale der Deutschen Messe AG zu verhindern und die Möglichkeit zu schaffen, dass die Messe wieder zu den wichtigsten drei Messestandorten in Deutschland gehört. Dazu muss die Qualität und der Service der Messe erhalten bleiben und die Insolvenzdrohung vom Tisch.

„Wir fordern eine Finanzspritze von den Anteilseignern Land und Stadt, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern, eine Insolvenz abzuwenden und der Messe eine Zukunft zu geben. Dies sichert auch volkswirtschaftlich mehr als 15.000 Arbeitsplätze in Land, Region und Landeshauptstadt Hannover und sichert damit auch um-fängliche Steuereinnahmen!“, erklärt Karsten Scheibe, Betriebsratsvorsitzender der Deutschen Messe AG

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