99 Luftbalons bei EDM

Annäherung durch Bewegung

13.12.2012 | Um genau zu sein, 105 Ballons nahmen am 26. November stellvertretend für 105 Kolleginnen und Kollegen der EDM (Electronic Design und Manufacturing Services) bei Siemens in Laatzen im Verhandlungsraum Platz.

Kreative Aktion der Belegschaft, Foto: IGM

Anfang letzten Jahres noch verkündete der Arbeitgeber, dass die Elektronikfertigung in Hannover bestehen bleibt. Mitte 2012 wurde auf einmal mitgeteilt, dass die Fertigung nach Fürth verlagert werden soll. Mit Hinweis auf die Krise in der Photovoltaik soll die EDM Hannover in eine Strukturmaßnahme eingepasst werden, obwohl die Produktpalette in Hannover u.a. mit den Autobahn-Notrufsäulen und den elektronischen Türsteuerungen ein großes Potential zur Geschäftsausweitung hat. Der Betriebsrat hat sich aber nicht auf die traditionelle Rolle der sozialen Gestaltung des Arbeitgeberplanes zurückgezogen, sondern mit Beteiligung der Belegschaft ein Alternativkonzept erarbeitet, das eine langfristige Weiterführung in Hannover ermöglicht.

Daher fand am 26. November direkt vor den Verhandlungsräumen eine Protest- und Informationsveranstaltung statt. Die Aktion wurde auch von  Kolleginnen und

Kollegen aus Braunschweig, Bielefeld, Kassel und natürlich aus Essen und Fürth unterstützt. Auch Kolleginnen und Kollegen aus dem VW Werk Stöcken zeigten ihre Verbundenheit mit den Siemensianern.

Über 1000 unterschriebene „Notrufpostkarten“ wurden der Verhandlungsdelegation als Zeichen der Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen der EDM überreicht, um nochmals ausdrücklich auf das ausgearbeitete Zukunftskonzept des Betriebsrates hinzuweisen.

Die Vertrauenskörperleiterin Annette Müller übergab ein von den Betroffenen unterschriebenes Plakat an den Chief Exekutive Officer Karlheinz Kaul mit einer eindringlichen Erinnerung an die Anfang 2011 gemachten Aussagen, dass eine langfristige Weiterführung der Produktion in Hannover-Laatzen möglich ist. Bei den schwierigen Verhandlungen konnte eine erste Annäherung erzielt werden. Die geplante Verlagerung 

zum Jahresbeginn 2013 soll vorerst nicht stattfinden. Vielmehr werden die Verhandlungspartner in den nächsten Wochen einen Interessenausgleich vereinbaren, in dem u.a. die Überprüfung der wirtschaftlichen Daten und die Machbarkeit beschrieben werden soll.

Die Siemensianer in Hannover bleiben bei ihrer Forderung: Die Elektronikfertigung in Hannover hat eine Chance verdient.

„Hab' nen Luftballon gefunden, denk an EDM und lass ihn fliegen“

 

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