Mitreden – Mitgestalten – Mitentscheiden

200 Teilnehmer/innen diskutieren auf der Funktionärskonferenz

09.11.2015 | Am 7.11. 2015 hatte die IG Metall Hannover Betriebsratsmitglieder, Vertrauensleute, Schwerbehinderten- sowie Jugend- und Auszubildendenvertreter/innen zur Funktionärskonferenz in das Congress Centrum Hannover eingeladen.

Schulze, Hofmann, Prott, Pachauer; Foto: IGM

Im Mittelpunkt standen eine Nachlese zum Gewerkschaftstag und die bevorstehenden Vertrauensleutewahlen 2016. Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter, wies auf die positive Entwicklung der gemeinsamen Arbeit in der IG Metall Hannover hin, dankte allen Teilnehmenden für ihr Engagement und betonte, der Gewerkschaftstag habe eine solide Handlungsorientierung für die nächsten vier Jahre beschlossen. In diesem Zusammenhang gratulierte er dem anwesenden Jörg Hofmann unter großem Beifall zu dessen Wahl zum Ersten Vorsitzenden der IG Metall.

Jörg Hofmann begann seinen Beitrag mit einem eindeutigen Signal im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik: In den Betrieben seien weder Billiglöhne für geflüchtete Menschen zu akzeptieren noch gebe es Platz für Rassismus und Hetze. Dafür erhielt er von den Zuhörer/innen starken Applaus. In seinen weiteren Ausführungen zur inhaltlichen Programmatik des Gewerkschaftstages widmete er sich insbesondere den Themen Arbeitszeitpolitik und Rentenpolitik. „Arbeit muss sicher sein, sie muss gerecht sein und sie muss von Selbstbestimmung geprägt sein“, so Hofmann. Um dies durchzusetzen, brauche es gesetzliche Regelungen, Tarifverträge sowie die Mit- und auch Selbstbestimmung der Beschäftigten. Zudem betonte er, dass dem Verfall von Arbeitszeit dringend Einhalt geboten werden müsse. Im Hinblick auf die Rentenpolitik forderte er ein Umsteuern. Mehr Gerechtigkeit und mehr verbindliche betriebliche Sicherung seien hier notwendig. Interessiert und mit viel Zustimmung folgten die Teilnehmenden seinen Ausführungen und führten im Anschluss eine rege Debatte.

Mit einer „nachhaltigen Vertrauensleutearbeit“ beschäftigte sich der zweite Referent Prof. Dr. Jürgen Prott (Professor für Industrie- und Betriebssoziologie), der von Pia Pachauer, Zweite Bevollmächtige, herzlich begrüßt wurde. Vertrauensleute seien unverzichtbarer Bestandteil von Betriebspolitik und Organisationsmacht, so Prott. Sie mobilisieren Beschäftigte für gewerkschaftliche Themen und sind Bindeglied zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft. Um Herausforderungen, wie den komplexer werdenden Anforderungen in den Betrieben und dem Erhalt und der Herstellung von Tarifbindung gestärkt begegnen zu können, bedürfe es nicht nur einer guten Qualifizierung der Vertrauensleute. Ebenso sei dafür eine mutige und phantasievolle Vertrauensleutearbeit nötig. Auch Protts Ausführungen folgte ein von Pia Pachauer moderierter spannender betrieblicher Erfahrungsaustausch. Damit wurde der Weg für eine mit Blick auf die bevorstehenden Vertrauensleutewahlen weiterzuführende Debatte in den Betrieben geebnet.

Als kulturelles Highlight war das Berliner Impro-Theater „freiwild“ vor Ort, das mit mehreren interaktiven und witzigen Beiträgen für gute Stimmung und viel Heiterkeit unter den Teilnehmer/innen sorgte.

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