Metall- und Elektroindustrie

Tarifergebnis für Niedersachsen

27.02.2015 | Hannover – Am heutigen Freitag konnte auch für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Niedersachen ein Tarifergebnis erzielt. Die Regelungen zu Entgelt und zur Altersteilzeit werden analog aus Baden-Württemberg und der Tarifvertrag zu Bildung aus Nordrhein-Westfalen übernommen.

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter

Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben, dieses Ergebnis zu erreichen. Allein im Bereich der IG Metall Hannover haben 10.000 Beschäftigte an inner- und außerbetrieblichen Protestaktionen teilgenommen. Warnstreiks waren nötig geworden, weil sich am Verhandlungstisch nichts mehr bewegt hat. Weder in Hannover noch sonst irgendwo.

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigte der IG Metall Hannover und Verhandlungskommissionsmitglied, ist mit dem gefundenen Kompromiss zufrieden: "3,4 Prozent mehr Geld wird zu einer Reallohnsteigerung der Beschäftigten führen. Das ist gut und war unser Ziel. Das ist gerecht wegen der hohen Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie werden damit nicht überfordert, da sie wirtschaftlich gut da stehen und auch 2015 ordentliche Gewinne einfahren werden."

Ebenso konnte weiterhin der Anspruch auf Altersteilzeit für 4 Prozent der Beschäftigten eines Betriebes festgeschrieben werden. Dies wollten die Arbeitgeber bis zuletzt auf 2 Prozent halbieren. Die maximale Dauer der Altersteilzeit bei besonders belasteten Beschäftigten beträgt nun 5 Jahre. Schulze: "Die IG Metall konnte allerdings verhindern, dass 3-Schichtarbeiter zukünftig bis 64 arbeiten müssen - das wollten die Arbeitgeber durchsetzen. Im Gegenteil: Wir haben den Vorrang für die besonders belasteten Beschäftigten von 2,5 auf bis zu 3% erhöht und damit eine Verbesserung erzielt. Etwas enttäuschend ist, dass die Arbeitgeber es kategorisch abgelehnt haben, auch Angestellte, indirekt Beschäftigte und in Projekten arbeitende Arbeitnehmer unter bestimmten Rahmenbedingungen als besonders Belastete anzuerkennen.“

Beim Tarifvertrag Bildung ist ein Einstieg geschafft. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. "Unterm Strich ist es ein gutes Ergebnis. Wir haben in dieser Woche schon viel Lob und Zuspruch von Beschäftigten erhalten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mehr Geld, Recht auf Altersteilzeit und Regelungen zur Bildung.", sagte Schulze. Mit Augenzwinkern ergänzt er: "Bei welcher Bank gibt es schon 3,4 Prozent? Und das für die Ewigkeit festgeschrieben in der Entgelttabelle ab 1.4.2015."

Dieser Tarifkonflikt ist damit beendet.

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