Nach Wechsel an der Siemens Spitze

IG Metall und Gesamtbetriebsrat der Siemens AG fordern Abkehr von kurzfristig getriebenem Renditedruck

31.07.2013 | München - Die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat der Siemens AG trägt den Wechsel an der Konzernspitze mit. "Die IG Metall respektiert Peter Löschers Entscheidung. Als einer der größten Technologiekonzerne der Welt muss Siemens jetzt Innovation und Qualifikation statt Rendite in den Mittelpunkt stellen. Siemens muss wieder ins Gleichgewicht kommen und wird das nur schaffen, wenn man sich von kurzfristig getriebenem Renditedruck verabschiedet", sagte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Mittwoch in München.

Von Joe Kaeser, dem neuen Vorstandsvorsitzenden, verlangen die Beschäftigten ein Bekenntnis zur Mitbestimmung. "Beschäftigte, Betriebsrat und IG Metall erwarten eine klare Zusage zu geltenden Vereinbarungen und dass die konstruktive Zusammenarbeit fortgesetzt wird. Ein innovativer Konzern mit hochqualifizierten Mitarbeitern und Milliardengewinnen bietet dafür eine gute Voraussetzung", sagte Huber.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Siemens AG, Lothar Adler, erwartet, dass schnell ein Neuanfang gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite gestaltet wird. "Die Entscheidung, Herrn Kaeser zum Vorstandsvorsitzenden zu bestellen, findet unsere Zustimmung. Wir erwarten von ihm, dass er die Stärken von Siemens wieder in den Mittelpunkt rückt -  engagierte Mitarbeiter, Innovationsgeist und Technologiekompetenz. Wir müssen von einer rein margengetriebenen Portfoliopolitik wegkommen. Wir brauchen eine Unternehmenskultur, bei der Offenheit und Vertrauen über alle Hierarchieebenen gelebt werden", sagte Adler in München. Zum Ausscheiden von Peter Löscher erklärte Lothar Adler: "Peter Löscher war für uns immer ein fairer und respektvoller Partner. Vereinbarungen wie zum Beispiel das Abkommen von Radolfzell zur Beschäftigungssicherung wären ohne ihn nicht möglich gewesen."

Gemeinsame Erklärung der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat

Aktuelles, Siemens
...