Ende der Telefunken-Ära

IG Metall und Betriebsrat gegen Schließung von Telefunken Nachfolger Thomson in Hannover

20.01.2016 | Hannover - Überraschend wurde Anfang Januar der Betriebsrat und die Belegschaft der „Deutsche Thomson OHG“ darüber informiert, dass der operative Bereich des Betriebes in Hannover geschlossen werden soll. Eine entsprechende Entscheidung wurde kurz vor Weihnachten vom Vorstand des Technicolor Konzerns in Paris getroffen.

Thomson Belegschaft wehrt sich! Foto: IGM

Spontaner Protest der Belegschaft bei der Geschäftsführung. Foto: IGM

Die IG Metall spricht sich gegen die Schließung aus. Es ist nicht nachvollziehbar, welche Gründe zu dieser Entscheidung führten und ob Alternativen ernsthaft geprüft wurden. Betriebsrat und IG Metall werden in den anstehenden Gesprächen auf entsprechende Informationen drängen.

Sascha Dudzik, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Hannover: „Die Geschäftsführung in Hannover scheint von der Entscheidung des Vorstands überrascht worden zu sein. Jedenfalls ist derzeit nicht erkennbar, welche weiteren Schritte geplant sind. Betriebsrat und IG Metall werden alle gesetzlichen und gewerkschaftlichen Mittel nutzen, um Einfluss auf die Entscheidung des Managements mit dem Ziel zu nehmen, die Belegschaft so weit wie möglich abzusichern.“

Die Deutsche Thomson OHG ist Teil des französischen Technicolor Konzerns. Bei dem Rechtsnachfolger von Telefunken, Saba und Nordmende sind ca. 110 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland beschäftigt. Davon ca. 90 am Standort in Hannover, sowie weitere 20 in München und Aachen. Darüber hinaus werden zurzeit noch ca. 5.500 Betriebsrentner von Hannover aus betreut.

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