Massiver Stellenabbau bei SITECH in Hannover geplant
IG Metall fordert langfristige Standortsicherung und Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen
| Die Geschäftsleitung der SITECH Sitztechnik GmbH plant einen massiven Arbeitsplatzabbau am Standort Hannover. Nach Unternehmensplanungen sollen in den kommenden Jahren von den 470 Arbeitsplätzen mehr als 200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies hat der Arbeitgeber dem Gesamtbetriebsrat mitgeteilt und zu Verhandlungen bezüglich Interessensausgleich und Sozialplan aufgefordert.
Hintergrund des geplanten Stellenabbaus ist, dass die Sitzfertigung für den neuen ID Buzz durch den Volkswagen-Konzern fremdvergeben wurde und diese Sitze nicht im Hannoveraner Werk durch die Volkswagentochter SITECH gefertigt werden sollen.
Im Rahmen dieser Fremdvergabe stellt die Geschäftsleitung die langfristige Zukunft des Hannoveraner Standortes der SITECH Sitztechnik GmbH in Frage.
Die IG Metall fordert den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze und eine langfristige Sicherung des Standortes.
„Es kann nicht sein, dass die Volkswagen-Mutter die Sitzproduktion aufgrund niedriger Preise in das osteuropäische Ausland fremdvergibt und die SITECH-Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze fürchten. Auch unter Aspekten des Klimaschutzes ist eine Verlagerung der Sitzherstellung nach Osteuropa nicht zukunftsweisend. Wir brauchen eine schnelle Lösung für die Beschäftigten und eine klare Zusage zum Hannoveraner Standort. Die IG Metall wird gemeinsam mit dem Betriebsrat Gespräche mit dem Arbeitgeber aufnehmen, um einen Zukunftspakt für den Hannoveraner Standort zu entwickeln und betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern“, so Thadeus Mainka, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover.
Der Betriebsratsvorsitzende von SITECH Hannover, Rafael Fernandez Solana, sagt zu den Plänen des Arbeitgebers: „Die offizielle Bekanntgabe der SITECH-Geschäftsführung, dass in den nächsten Jahren ca. 270 Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, ist inakzeptabel und traurig zugleich. Die jetzige Situation ist durch Managementfehler verursacht, dafür sollen die Kolleginnen und Kollegen die Zeche zahlen. Die Forderung vom Betriebsrat an die Konzernspitze ist es, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. Alternativbeschäftigungen im Konzern wären im schlimmsten Fall die sozial gerechtfertigte Lösung. Der Standort muss langfristig erhalten bleiben“.