Unternehmensverkauf

Finanzinvestor Triton kauft Rexroth Pneumatics

16.09.2013 | Auf einer heute einberufenen Mitarbeiterversammlung bei der Bosch Rexroth Pneumatics GmbH in Laatzen hat die Geschäftsleitung den Beschäftigten mitgeteilt, dass der Finanzinvestor Triton neuer Eigentümer der Pneumatik wird.

Sascha Dudzik, zuständiger Gewerkschaftssekretär. Foto: IGM

IG Metall und Betriebsrat haben bereits auf der letzten Betriebsversammlung auf diese Möglichkeit hingewiesen und wiederholt auf die notwendige Einbindung des Betriebsrats beim Verkauf entsprechend der gesetzlichen Vorgaben gedrängt. Dennoch hat Bosch jetzt vollendete Tatsachen geschaffen, ohne den Wirtschaftsausschuss des Gesamtbetriebsrats zu beteiligen.

Die Geschäftsleitung der Pneumatik sieht in Trition einen guten Partner. Die Erfahrung der IG Metall bei anderen von Triton gekauften Unternehmen sieht anders aus. So wurden zum Beispiel bei der Offenbacher Firma Dematic nach dem Einstieg durch Triton im Jahr 2007 200 der ursprünglich 480 Beschäftigten abgebaut. Auch die Erfahrung mit dem Finanzinvestor Aurelius bei Blaupunkt in Hildesheim mahnt zur Vorsicht. Nach der Übernahme reduzierte dort Aurelius im Jahr 2010 die Belegschaft von 300 auf 80 Beschäftigte.

Deshalb ruft Sascha Dudzik von der IG Metall zur Wachsamkeit auf: „Das Beispiel Dematic zeigt, dass es wichtig ist, den gesamten Verkaufs- und zu erwartenden Veränderungsprozess unter Triton wachsam, kritisch und notfalls kampfbereit zu begleiten. Es wird zunehmend deutlich, dass die von uns allen gezeigte Solidarität in der Vergangenheit auch in der Zukunft gebraucht wird. Betriebsrat und IG Metall rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich unter dem Schirm der IG Metall zu vereinen.“

Michael Brozy, Betriebsratsvorsitzender von Bosch Rexroth Pneumatics, fordert weitere Garantien: „Trotz jüngster Verhandlungen zum Verkaufsprozess ist es dem Betriebsrat nicht gelungen, eine Beschäftigungssicherung durchzusetzen und selbst die Tarifbindung wurde den Beschäftigten nur für zwei Jahre zugestanden. Das bedeutet, nach dem Closing steht jeder Arbeitsplatz zur Disposition. Eine Standortgarantie reicht nicht aus. Wir brauchen eine Beschäftigungssicherung für alle Beschäftigten der Pneumatik. Außerdem ist es notwendig, dass der Standort Laatzen weiterhin Headquarter der Pneumatik bleibt und dies auch gesellschaftsrechtlich umgesetzt wird. Des Weiteren muss ein finanzielles Ausbluten der Pneumatik durch die Verankerung eines Gewinn- und Verlustabführungsvertrages mit dem neuen Eigentümer verhindert werden.“

Die Bosch Rexroth AG ist eine hundertprozentige Tochter der Robert Bosch GmbH und hat ihren Hauptsitz in Lohr am Main. Bei der Bosch Rexroth AG arbeiten in Deutschland rund 20.000 Mitarbeiter, im Bereich der Pneumatik rund 850. Davon arbeiten am Standort Laatzen 680 und in Gronau rund 70 Beschäftigte. Weitere betroffene Standorte befinden sich in Bonneville (Frankreich), Eger (Ungarn), Lexington (USA) sowie Wujin (China).

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