Zukunft heißt Erinnern

Digitaler Stadtrundgang zur Geschichte Hannovers 1933-45

02.02.2016 | Seit dem 15.12. ist der digitale Stadtrundgang www.zukunft-heisst-erinnern.de online. Eine interaktive Karte der Innenstadt Hannovers führt zu 30 Orten, die exemplarisch für Verfolgung und Widerstand stehen: Zerstörten Gebäuden der jüdischen Gemeinde, Stolpersteinen vor den letzten frei gewählten Wohnungen von rassisch oder politisch Verfolgten, ehemaligen Gefängnissen, dem 1933 im Handstreich gestürmten Gewerkschaftshaus und mehr.

Zukunft heißt erinnern!

Dabei werden auch weniger bekannte Aspekte angesprochen, z.B. die Mittäterschaft der Stadtverwaltung und der Finanzbehörden bei Vertreibung und finanzieller Ausplünderung der jüdischen Einwohnerschaft.
 
Das netzbasierte Portal ist auf Smartphones und Tablets abgestimmt. Der Einstieg oder eine bestimmte Abfolge der Orte sind nicht vorgegeben. Bewusst wurde die Form einer Internetseite statt einer App gewählt, um Unabhängigkeit von Google Play & Co zu wahren. Dieser Stadtrundgang bietet besonders Jugendgruppen und Schulklassen die Möglichkeit, selbstständig Spuren der jüngeren Geschichte in ihrem lokalen Umfeld zu entdecken. Adressaten sind aber auch Erwachsene – darunter nicht zuletzt in- und ausländische Besucher der Landeshauptstadt, denen nun ein alternatives Angebot zu den herkömmlichen touristischen Rundgängen zur Verfügung steht. Dazu ist eine englische Version geplant.
 
Die Internetseite http://zukunft-heisst-erinnern.de stellt ein offenes Arbeitsprojekt dar. Auf der gegebenen technischen Basis sollen weitere Stadtteile Hannovers sowie Städte und Gemeinden der Region Hannover aufgenommen werden. Angesprochen sind besonders ehrenamtlich Engagierte aus der gesamten Region, um die Ergebnisse ihrer Lokalforschung zur NS-Zeit darzustellen. Im Idealfall ergibt sich aus der Summe der lokalen Beiträge eine umfassende regionale Topographie der Verfolgung und des Widerstands. Dabei wird eine enge Verbindung sowohl zur Gedenkstätte Ahlem als der zentralen Gedenkstätte der Region Hannover, als auch zur Städtischen Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Hannover gesucht. Der besondere und kollaborative Charakter des Projekts vernetzt also zivilgesellschaftliche Akteure untereinander und mit Gebietskörperschaften der Region Hannover. Längerfristig ist auch eine Zusammenstellung von ergänzenden Materialien sowie Arbeitsblättern etwa in Form einer Loseblattsammlung für den Gebrauch an Schulen geplant.

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