Deutsche Messe

IG Metall und Betriebsrat bieten Deutsche Messe-Vorstand Lösung an

23.11.2020 | Die Arbeitnehmerseite bei der Deutschen Messe AG (DMAG) hat dem Vorstand am Montag, 23. November 2020, einen Einigungsvorschlag in Millionen-Dimension angeboten. Im Einzelnen sind IG Metall und Betriebsrat zu folgendem bereit:

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, Foto: IG Metall

  1. Umfängliche und flexiblere Regelung von Kurzarbeit für 2021 inklusive einer grundsätzlichen Streichung von Aufstockungsbeiträgen
  2. Streichung von übertariflichen Leistungen
  3. Personalreduzierung kurzfristig um 50, mittel- bis langfristig um 150 Beschäftigte über Freiwilligenprogramm, ausgeweitete Vorruhestands-/Altersteilzeit-Regelung und natürliche Fluktuation

Damit macht die Arbeitnehmerseite den Weg frei für eine Einigung. Das Kosteneinsparvolumen allein für die nächsten 4 Jahre entspricht einer mittleren zweistelligen Millionensumme. Darüber hinaus stimmen IG Metall und Betriebsrat der DMAG zu, den Tarifvertrag und Betriebsvereinbarungen zu verändern, die eigentlich erst zur Jahresmitte 2024 kündbar wären. „Mit der Unterschreitung von bisher zugesagten Mindestbeschäftigtenzahlen und einem riesigen Einsparprogramm müsste nun die Kuh vom Eis sein“ so Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover.

Allerdings sind diese Zusagen an Bedingungen geknüpft:

  1. Die Insolvenzdrohung muss damit vom Tisch sein.
  2. Für die verbleibenden Beschäftigten muss eine Beschäftigungssicherung (Ausschluss von betriebsbedingen Kündigungen) fortgeführt werden.
  3. Der Vorstand, Geschäftsführer und Führungskräfte müssen einen Eigenbeitrag mindestens in gleicher Relation einbringen wie die Tarifbeschäftigten. Zukünftige Pensionäre sollen ihre üppigen Pensionszusagen zu Gunsten der DMAG reduzieren, auf die aktuelle Pensionsrichtlinie.

Karsten Scheibe, Betriebsratsvorsitzender der DMAG, bewertet den vorgelegten Einigungsvorschlag als monetär außerordentlich entgegenkommend. Schließlich verzichte die Belegschaft mit über 60 Millionen Euro deutlich mehr, als die Eigentümer Stadt Hannover und Land Niedersachsen allein nur angekündigt haben zu bürgen (je 48 Millionen Euro). „Es ist in dieser außerordentlichen und Corona-bedingten Situation nicht vermeidbar, dass alle etwas geben müssen. Wir hätten uns da deutlich mehr Engagement der Eigentümer gewünscht. Die Belegschaft steht dennoch klar hinter ihrer Messe und ihrer Stadt und ist daher selbstverständlich bereit, diesen Beitrag zu leisten.“ so Karsten Scheibe, Betriebsratsvorsitzender der DMAG.

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