Mobilitätwende, Digitalisierung, Globalisierung

IG Metall schlägt regionales Transformationsnetzwerk vor

21.07.2021 | Hannovers Metallbetriebe befinden sich in grundlegenden Veränderungsprozessen, mit erheblichen Auswirkungen auf die Beschäftigten. Dies wurde auf dem heutigen Transformationskongress der IG Metall Hannover im HCC deutlich. Etwa 100 Betriebsräte und Vertrauensleute aus hannoverschen Betrieben nahmen an der Veranstaltung teil. Als Konsequenz schlägt die IG Metall die Gründung eines regionalen Transformationsnetzwerks vor.

Dirk Schulze und Sascha Dudzik auf dem Transformationskongress der IG Metall Hannover

An der Präsenztagung nahmen auch Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover und David Rönisch, Geschäftsführer operativ bei der Agentur für Arbeit Hannover, im Rahmen eines Podiumsgesprächs teil und stellten sich den Fragen der Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben. Diskutiert wurden Auswirkungen und Konsequenzen der unterschiedlichen Transformationstrends in den Betrieben und Unterstützungsmöglichkeiten der kommunalen Politik und Verwaltung.

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall: „Die Transformation stellt uns vor große Herausforderungen, die auch auf lokaler Ebene bearbeitet werden müssen. Wir wollen, dass die Beschäftigten gut durch die anstehenden Veränderungen kommen. Es liegt in unser aller Interesse, dass in Hannover auch weiterhin industrielle Wertschöpfung die Grundlage für ein gutes Leben bildet. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, gemeinsam zu handeln. Die IG Metall wirbt deshalb für die Gründung eines regionalen Transformationsnetzwerks, um gemeinsam im Sinne der Beschäftigten zu agieren.“

Belit Onay bewertete den Transformationskongress der IG Metall sehr positiv: „Die Wirtschaftsstrukturen befinden sich in einem enormen Wandlungsprozess, der auch die Metall-Branche stark betrifft. Die Mobilität wird sich ändern, die Klimakrise macht noch intensivere Anstrengungen im Klimaschutz erforderlich. Und die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung eine hohe Dynamik verliehen. Wichtig ist, auf diesem Weg, möglichst viele Menschen mitzunehmen. Dieses Signal setzt die IG Metall mit dem Kongress.“

Ulf-Birger Franz forderte Politik, Unternehmen und Arbeitnehmervertretungen zur Zusammenarbeit auf: „Digitaler Wandel und sich verändernde Märkte sind für viele Betriebe eine große Herausforderung. Wenn Unternehmensleitungen, Belegschaften, Gewerkschaften und Politik an einem Strang ziehen, können wir die Chancen nutzen, die in solchen Veränderungen liegen.“
„Das Leben und die Arbeitswelt werden immer digitaler – die Pandemie war ein Katalysator der den Transformationsprozess beschleunigt hat. Dafür braucht man die richtigen Mitarbeiter*innen und deren Fähigkeiten, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Qualifizierung und Lebenslanges Lernen gehören zur Zukunftssicherung von Beschäftigten und Unternehmen“, sagte David Rönisch, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Hannover.

Megatrends wie Dekarbonisierung, Digitalisierung und Globalisierung kommen nicht erst auf die Betriebe zu, Hannovers Metallbetriebe stecken mitten in der Transformation. Nahezu alle Arbeitsplätze werden sich verändern. Teilweise werden sogar Arbeitsplätze wegfallen. Allein durch die notwendige Mobilitätswende und die Fokussierung auf die E-Mobilität stehen wir vor einem Strukturwandel, der die Automobil- und Zulieferindustrie deutlich verändern wird. Hinzu kommen die Auswirkungen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und der weiteren Globalisierung von der Entwicklung bis zur Produktion. Um diese Veränderungsprozesse sozial und ökologisch zu gestalten, brauchen die Beschäftigten die Unterstützung der IG Metall, aber auch konkrete Unterstützung von Politik und Verwaltung auf kommunaler Ebene.


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