Tarifrunde Volkswagen

Warnstreik bei VW Hannover bringt Produktion zum Stillstand

24.03.2021 | Am heutigen Vormittag hat ein knapp zwei Stunden andauernder Warnstreik der IG Metall die Produktion des hannoverschen Volkswagenwerks zum Stillstand gebracht. Zusätzlich wurden auch Standorte der VW Group Services, wie etwa die Fertigung des California in Hannover-Limmer bestreikt. In Stöcken beteiligten sich über 2.200 Beschäftigte am Ausstand. In einer Bummeldemo marschierten die Warnstreikenden über einen Teil der Mecklenheidestraße, vom einen Tor zum andern und auf dem Werksgelände zurück.

Warnstreik bei Volkswagen Hannover

Niedersachsen, Hannover, 24.03.2021: Tarifbewegung Metall- und Elektroindustrie und Volkswagen. In der Tarifrunde 2021 verleihen die Angestellten von VW Nutzfahrzeuge mit dem zweite Warnstreik ihren Forderungen Nachdruck. Hunderte von Arbeitern verließen ihre Schicht und versammelten sich mit Sicherheitsabständen und Masken vor der Fabrik.

Von einer zentral aufgebauten Bühne und verstärkt über Lautsprecher entlang der Demoroute hielten mehrere Redner Ansprachen: Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall für den VW Haustarifvertrag, Stavros Christidis, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats Volkswagen Hannover, Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, und Koray Korkmaz, Vorsitzender der Gesamtjugend- und auszubildendenvetretung Volkswagen.

Thorsten Gröger kommentierte den aktuellen Verhandlungsstand: „Auch, wenn Volkswagen in der vierten Gesprächsrunde erstmalig nicht mit leeren Händen am Verhandlungstisch erschien, ist das, was die Arbeitgeberseite am Verhandlungstisch präsentiert hat, absolut inakzeptabel. Wir lassen uns nicht mit einer Laufzeit von 30 Monaten, einer mickrigen Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro sowie einer tabellenwirksame Entgelterhöhung von 1,2 Prozent ab 1. Juni 2022 abspeisen. Das Angebot ist weder fair noch gerecht: Die Belegschaft von Volkswagen verdient mehr, nämlich echten Respekt und echte Anerkennung.“

Dirk Schulze ergänzte in seiner Rede an die Streikenden: „Seit 2018 hat es keine tabellenwirksame Erhöhung mehr gegeben. Dieshalb ist unsere Forderung nach 4 % mehr völlig gerechtfertigt. Die Menschen brauchen mehr Geld in der Tasche, um die Wirtschaft anzukurbeln.“

Stavros Christidis erklärte einen weiteren Teil der Forderung der IG Metall: „Wir wollen eine Ausweitung der Umwandlungsmöglichkeit von Geld in Freizeit bei der Tariflichen Zusatzvergütung. Der Anspruch soll verbindlich für diejenigen sein, die ihn erkämpft haben, die Mitglieder der IG Metall.“

Koray Korkmaz legte einen deutlichen Schwerpunkt auf die Forderung der jungen Generation: Volkswagen soll sich endlich zur Ausbildung an seinen Standorten bekennen und weiterhin mit uns die Zahl von 1.400 Ausbildungsplätzen festschreiben. Das ist der Konzern uns als junger Generation schuldig. Wir sind kampfbereit!“


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