Abfindungen, Transfergesellschaft, Übernahme

SITECH-Hannover – IG Metall und GBR erzielen umfangreichen Sozialplan

23.03.2020 | Nach der Entscheidung zur Schließung des Produktionsstandortes Hannover der Volkswagen-Tochter SITECH konnten sich die IG Metall Hannover und der Gesamtbetriebsrat mit dem Unternehmen auf ein umfangreiches Abfindungspaket einigen. Auch eine Transfergesellschaft wird es geben, um Beschäftigten Zukunftsperspektiven zu bieten. Zusätzlich sollen Beschäftigte in neue Jobs bei SITECH und Volkswagen vermittelt werden können.

Folgende Möglichkeiten bietet der Sozialplan, um die Aussprache betriebsbedingter Kündigungen zu vermeiden:

1.    Abfindungslösung

Beschäftigte können mit dem Unternehmen eine Beendigungsvereinbarung mit einer Abfindung in Anspruch nehmen. Die Höhe der Abfindung wird mit zwei Bruttomonatsgehältern pro Jahr der Betriebszugehörigkeit errechnet. Zusätzlich gibt es für alle Beschäftigten einen Sockelbetrag in Höhe von 10.000 € sowie Zuschläge pro unterhaltsberechtigtem Kind, für ältere Beschäftigte und für schwerbehinderte Menschen und deren Gleichgestellte.

2.    Transfergesellschaft

Beschäftigte haben auch die Möglichkeit in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Die Verweildauer in der Transfergesellschaft ist möglich bis maximal 12 Monate. Die Beschäftigten erhalten eine Aufstockung des Transferkurzarbeitergeldes auf 80 % ihres Nettoeinkommens. Zusätzlich erhalten Beschäftigte in der Transfergesellschaft auch eine Abfindung.

3.    Anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten bei SITECH und innerhalb des Konzerns

Den Beschäftigten werden Stellenausschreibungen der SITECH mitgeteilt. Sie werden bei gleicher Eignung im Auswahlprozess bevorzugt berücksichtigt. Darüber hinaus bemüht sich der Arbeitgeber weitere Beschäftigungsverhältnisse innerhalb des Volkswagen-Konzerns zu finden und zu vermitteln.

Nur wenn keine dieser drei Möglichkeiten von den Beschäftigten in Anspruch genommen wird, kann es bei der SITECH-Hannover zu betriebsbedingten Kündigungen kommen.

„Die Schließung der SITECH-Hannover bleibt ein bitterer und schwer verständlicher Schritt des Volkswagen-Konzerns. Durch den umfassenden Sozialplan kann der Verlust der Arbeitsplätze nicht verhindert werden. Es wurde aber alles getan, um den Beschäftigten neue Perspektiven durch hohe Abfindungen, die Einrichtung einer Transfergesellschaft und auch durch Vermittlungsangebot bei SITECH und im Volkswagen-Konzern zu ermöglichen“, kommentiert Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, das Verhandlungsergebnis.

Der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall, Thadeus Mainka, ergänzt: „Wir hoffen, mit diesem Paket, die Aussprache betriebsbedingter Kündigungen verhindern zu können. Es ist ein guter Sozialplan in einer äußerst schwierigen Situation für die Belegschaft.“

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