Kommunale Industriepolitik
Kommunale Spitzenpolitiker Onay und Krach unterzeichnen mit den Gewerkschaften IG Metall und IG BCE das Hannover-Signal für den Industriestandort
| Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und der Regionspräsident Steffen Krach haben gemeinsam mit Sascha Dudzik, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, und Michael Linnartz, Bezirksleiter der IG BCE Hannover, im Rahmen einer Delegiertenversammlung der IG Metall Hannover vor über hundert Gewerkschafter*innen das Hannover-Signal für einen starken Industriestandort Hannover unterzeichnet.
Mit dem Hannover-Signal bekennen sich Landeshauptstadt und Region Hannover zur Automobilwirtschaft und wollen eine engagierte Struktur-, Wirtschafts- und Industriepolitik betreiben. Weiterhin werden Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität und der Fachkräftegewinnung sowie Aus- und Weiterbildung benannt.
Sascha Dudzik von der IG Metall Hannover bewertet das Hannover-Signal als großen Erfolg engagierter, gewerkschaftlicher Interessenvertretung auf kommunaler Ebene: „Der Kern von Hannovers Wirtschaft ist die Automobil- und Zuliefererindustrie. VW, ZF, Clarios und Faurecia haben hier große Standorte und im Kfz-Handwerk sind sehr viele Menschen aus der Region beschäftigt. Das muss auch in Zukunft so bleiben. Mit dem Hannover-Signal ziehen Gewerkschaften und Kommunalpolitik an einem Strang, um dieses Ziel zu erreichen.“
Belit Onay: „Dieses Signal ist deutlich: Wir ziehen alle an einem Strang: Hannover ist ein Industrie- und insbesondere Automobilstandort und will und muss das auch bleiben. Dafür werden wir uns weiterhin gemeinsam einsetzen. Die Branche ist nicht nur wichtige Arbeitgeberin in der Stadt und der Region, sie steht durch ihre Offenheit für alternative Technologien auch für klimaneutrale Entwicklungen der Mobilitätswende.“
Steffen Krach: „Mit dem Hannover-Signal machen wir vor wie es geht: Wir bleiben Automobil-Standort und entwickeln uns weiter zur nachhaltigen Industrie-Region mit neuen Kompetenzen und Technologien. Das ist unser Ziel mit den Gewerkschaften, an dem wir gemeinsam arbeiten. Modernste Berufsschulen, mehr Unterstützung bei der Fachkräftegewinnung und die Entwicklung hochwertiger Technologieparks - das sind dabei die Aufgaben für uns als Region Hannover. Wir übernehmen Verantwortung, Arbeitsplätze zu sichern und die Wirtschaft zu stärken, statt auf die EU oder den Bund zu warten.“
Michael Linnartz: „Die Transformation der Autozulieferer, aber auch der energieintensiven Industrie allgemein, darf nicht zu einem Kahlschlag der tariflichen, gut bezahlten Arbeitsplätze führen. Weder bei Continental noch bei anderen Betrieben in der Region Hannover. Industriearbeitsplätze müssen eine Zukunft haben, dafür kämpfen wir als IGBCE. Das Hannover Signal macht deutlich, dass wir mit starken Partnern gemeinsam dafür streiten. Nicht alles kann auf kommunaler Ebene gelöst werden, aber es ist ein wichtiges Element zur Ergänzung der landes- und bundespolitischen Maßnahmen zur Sicherung des Industriestandortes Deutschland.“
Dem Hannover-Signal vorausgegangen war ein Hannover-Appell, den - initiiert von IG Metall und IG BCE - 22 Betriebsratsvorsitzende aus der hannoverschen Automobilwirtschaft unterzeichneten. Aktuell kämpfen die Industriegewerkschaften deutschlandweit aber auch in Hannover gegen Arbeitsplatzabbau in den Betrieben. Beispiele aus der Region sind der Personalabbau bei VW Nutzfahrzeuge, die Zerschlagung von Continental und der drohende Abbau von Arbeitsplätzen in der Forschung und Entwicklung bei Faurecia Autositze.