Für die Zukunft aller Teilbetriebe

Federal-Mogul Beschäftigte demonstrieren für den den Erhalt des Werks

18.10.2022 | Gegen die Schließungspläne von Federal-Mogul Valvetrain GmbH am Standort Barsinghausen fand am 17.10.2022 eine Protestkundgebung in der Innenstadt von Barsinghausen statt. Anlass für die Kundgebung sind die aktuellen Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan. Das Unternehmen plant den Wegfall von 171 Arbeitsplätzen, die mit der Standortschließung einhergehen. Das vorgelegte Konzept des Betriebsrates kann vom Arbeitgeber nicht widerlegt werden. Bürgermeister und Landtagsabgeordnete äußern ihre Solidarität zu den Beschäftigten.

Kundgebung gegen die Pläne des Unternehmens

120 Beschäftigte mit ihren Familien demonstrierten mit IG Metall-Fahnen und Transparenten wie „Wir kämpfen gemeinsam für den Erhalt unserer Arbeitsplätze“ am Thie in Barsinghausen. Auch Gewerkschafter*Innen aus den Hannoveraner Betrieben wie Volkswagen Nutzfahrzeuge und ZF WABCO beteiligten sich an der Aktion und zeigten sich solidarisch mit ihren Kolleginnen und Kollegen bei Federal-Mogul.

Betriebsrat und IG Metall informierten über den aktuellen Stand der Verhandlungen und

auch Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof (SPD) und Claudia Schüßler, Mitglied des Niedersächsischen Landtages (SPD), sprachen auf dem Thie (Barsinghäuser Marktplatz) zu den Demonstrant*Innen.

Betriebsrat und IG Metall haben einen wirtschaftlich tragfähigen Vorschlag für eine Weiterbeschäftigung von ca. 80 Kolleginnen und Kollegen vorgelegt.

Der Betriebsrat hat mit Unterstützung durch externe Sachverständige ein Konzept erarbeitet, mit dem die Produktionsarbeitsplätze im Werk Barsinghausen für die nächsten Jahre erhalten werden können. Durch die Verbesserung der Abläufe und der Organisation könnten rund die Hälfte der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz behalten. Für die vom Stellenabbau betroffenen Beschäftigten soll durch eine Transfergesellschaft und Angebote an die rentennahen Jahrgänge eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden.

Die Verhandlungen zur Zukunft des Werks Barsinghausen der Federal-Mogul Valvetrain GmbH stehen am Scheidepunkt.

„Die Geschäftsführung ist nicht bereit, die Vorschläge der Arbeitnehmerseite als ernsthafte Verhandlungsposition zu akzeptieren. Stattdessen wird immer klarer, dass es dem Management nur darum geht, die Konzernvorgabe zur Schließung des Standortes Barsinghausen und damit die Vernichtung von 170 Industriearbeitsplätzen ohne Rücksicht auf die Beschäftigten umzusetzen. Das ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel. Unsere heutige Demonstration wird den Druck erhöhen“, so Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover.

„Wir erwarten Bewegung in den Verhandlungen. Die Arbeitgeberseite muss die Verweigerungstaktik aufgeben und sich seiner sozialen Verantwortung stellen. Wir brauchen eine tragfähige Lösung und nicht Kapitalismus brutal.“, so Martin Spengler, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover.

„So wie der Arbeitgeber bisher in den Verhandlungen aufgetreten ist, lässt er jederlei Respekt und Wertschätzung meinen Kolleg*innen gegenüber vermissen.  Wir haben hier jahrzehntelang die Knochen hingehalten und sollen jetzt für die Managementfehler der letzten Jahre die Zeche zahlen. Nicht mit Uns!“, so Özkan Turan, Betriebsratsvorsitzender Federal-Mogul Valvetrain GmbH Barsinghausen/Beckedorf und Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Unternehmens.

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