Schließung der Jungenthal-Waggon GmbH

IG Metall und Betriebsrat setzen hohe Abfindungen und Transfergesellschaft durch

19.09.2018 | Hannover – Die Schließung der Jungenthal-Waggon GmbH ist seit dem 10. September beschlossene Sache. Die Arbeitgeberseite hat das Fortführungskonzept von IG Metall und Betriebsrat verworfen und an ihren Schließungsplänen festgehalten. Die Gesamtsumme der Abfindungen beläuft sich auf 2,5 Millionen. Neben individuellen Abfindungen ist die Einrichtung einer Transfergesellschaft ein Kernelement des Sozialplans. Dies wäre ohne den Protest der Belegschaft nicht möglich gewesen.

Foto: IG Metall

Zu Beginn der dritten Verhandlung in der seit Juli 2018 eingerichteten tariflichen Schlichtungsstelle stand fest: Der Eigentümer von Jungenthal-Waggon, GATX Rail Europe mit Sitz in Wien, lehnte sowohl eine Weiterführung des Betriebs als auch die Übergabe an einen neuen Eigentümer ab. Dies waren die Kernforderungen von IG Metall und Betriebsrat, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Der Betrieb war bereits seit dem 2. Mai 2018 stillgelegt worden, alle Beschäftigten waren unter Fortbestand ihrer Bezüge von der Arbeit freigestellt worden. Unter diesen widrigen Umständen sind die nun erzielten Abfindungen und die Einrichtung einer Transfergesellschaft ein Erfolg, auch wenn die Arbeitsplätze verloren sind. Insgesamt konnte die Gesamtsumme für die Abfindungen gegenüber dem ursprünglichen Arbeitgeberangebot verdoppelt werden.


Andreas Nolte, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover, war an den Verhandlungen beteiligt und kommentiert das Ergebnis: „Die monatelange Auseinandersetzung mit der GATX war sinnvoll, weil Beschäftigte, Betriebsrat und IG Metall Hannover trotz Freistellung von der Arbeit zusammengehalten und dies gegenüber GATX mit unterschiedlichen Aktionen deutlich gemacht haben.“


Hartmut Manteufel, Vorsitzender des Betriebsrats bei Jungenthal-Waggon, erklärt: „Kein Kollege verlässt den Betrieb ohne eine Abfindung. Leider ließ sich die Schließung des Standorts nicht verhindern. Wir, dass Betriebsratsgremium, hoffen nun, dass alle Kolleginnen und Kollegen einen neuen Arbeitsplatz finden. Einigen hilft dabei die Transfergesellschaft.“

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