Deutlich Bessere Arbeitsbedingungen

Gelungene Tarifergebnisse in der Metall- und Elektroindustrie und bei Volkswagen

21.02.2018 | Die Bevollmächtigten der IG Metall Hannover, Dirk Schulze und Sascha Dudzik, bewerten die jüngsten Tarifergebnisse als gelungen. Die IG Metall hat erneut bewiesen, dass sie eine nicht zu umgehende Gestaltungsmacht für die Arbeitnehmer ist. Die Tarifergebnisse in der Metall- und Elektroindustrie und bei Volkswagen verbessern die Arbeitsbedingungen vieler Beschäftigten deutlich - dank einer mitgliederstarken Gewerkschaft.

Dirk Schulze und Sascha Dudzik

Für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie und bei Volkswagen steigen die Entgelte in den kommenden beiden Jahren deutlich. Neben einer 4,3 prozentigen Entgeltsteigerung in Jahr 2018 wird ab dem nächsten Jahr in beiden Tarifgebieten ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsentgelts eingeführt. Zusätzlich gibt es in der Metall- und Elektroindustrie eine jährliche tarifdynamische Einmalzahlung von anfänglich 400 Euro und bei Volkswagen wird die arbeitgeberseitige Einzahlung in die Beteiligungsrente erhöht und zukünftig tarifdynamisch angepasst. Die Beschäftigten bekommen also deutlich mehr Geld in ihre Portmonees. Das ist nicht nur gut für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sondern auch für die Wirtschaft in Deutschland und Europa, da die Binnenkaufkraft durch die Tarifabschlüsse deutlich gestärkt wird.

Die Tarifergebnisse haben aber auch eine deutliche gesellschaftspolitische Ausrichtung, die sicherlich als historisch bezeichnet werden kann. Erstmals können Arbeitnehmer Einkommen in Freizeit tauschen. Beide Tarifabschlüsse regeln, dass Beschäftigte die Wahloption haben, dass jährlich gezahlte tarifliche Zusatzgeld in freie Tage zu wandeln, wenn sie Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten. Damit machen die Tarifvertragsparteien ihre gesellschaftspolitische Verantwortung deutlich und würdigen die Leistungen vieler Beschäftigter im familiären Kontext sowie die besonderen gesundheitsbelasteten Arbeitsbedingungen der Schichtarbeit. Ergänzend gibt es in der Metall- und Elektroindustrie ab 2019 den tarifvertraglichen Rechtsanspruch für alle Arbeitnehmer, die Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche mit einem Rückkehrrecht in die Vollzeit zu reduzieren. Das alles zusammen ist ein Meilenstein im Kampf um gute Arbeit.

Die IG Metall konnte in beiden Tarifrunden beweisen, dass sie die Arbeitsbedingungen im Sinne der Beschäftigten verbessern kann. Kern des Erfolges sind die organisierten Mitglieder, die in zahlreichen Warnstreiks und in der Metall- und Elektroindustrie sogar in 24-Stunden-Warnstreiks gezeigt haben, dass ihre Gewerkschaft handlungsfähig ist. Das muss auch in Zukunft so bleiben. Deshalb gilt auch dieses Mal: Nach der Tarifrunde ist vor der Tarifrunde. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, unorganisierte Kolleginnen und Kollegen anzusprechen und für die IG Metall zu gewinnen. Jedes neue Mitglied, das wir heute gewinnen, hilft unsere Forderungen in den kommenden Tarifrunden durchzusetzen. Beginnen wir am besten gleich damit.

Dirk Schulze und Sascha Dudzik

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