Funktionärskonferenz der IG Metall Hannover

Umsteuern in Europa und Kurshalten in der Rentenpolitik

09.05.2014 | Zu ihrer diesjährigen Konferenz der Betriebsräte, Vertrauensleute und Jugend- und Auszubildendenvertreter lädt die IG Metall Hannover am Samstag, den 10. Mai 2014 um 9.00 bis 13.00 Uhr in das Hannover Congress Centrum, Theodor-Heuss-Platz 1-3, 30175 Hannover ein.

Clip der Europäischen Gewerkschaften zur Europawahl

Foto: IGM

Zu der Veranstaltung werden ca. 200 Teilnehmer aus den hannoverschen Betrieben der Metall-, Elektro-, Holz-, Kunststoff- und Textilbranchen erwartet. Traditionell diskutiert die IG Metall Hannover auf ihrer Funktionärskonferenz aktuelle politische Themen und leistet damit einen Beitrag zur gewerkschaftlichen Meinungsbildung.

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover: „Europa und Rente sind wichtige Themen für Arbeitnehmer. Zum einen wird zunehmend deutlich, dass die europäischen Krisenländer kein Spardiktat sondern Wachstumsprogramme brauchen, um zu einem gerechten und stabilen Arbeitsmarkt zu gelangen. Zum anderen wissen wir, dass zwei Drittel unserer Mitglieder nicht mehr daran glauben, bis zum Alter von 65 arbeiten zu können. Der Leistungsdruck in den Betrieben ist zu groß. Unsere Konferenz wird beide Aspekte beleuchten und versuchen, Antworten zu finden.“

Dr. Norbert Kluge von der Hans-Böckler-Stiftung wird zum Thema „Was ist das soziale an Europa? Anforderungen an das Europäische Parlament und die Kommission.“ sprechen.

Kluge: „Wir brauchen ein Europa, das demokratischer und sozialer ist. Wir wollen ein Europa, das in Wachstum und Beschäftigung investiert, statt sich kaputtzusparen. Wir wollen ein soziales Europa, das gute Arbeit und Einkommen schafft, gerade auch für junge Menschen. Wir wollen, dass Unternehmensentscheidungen zwingend mit der Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beraten werden, bevor sie umgesetzt werden. Deshalb müssen die Rechte der rund 1000 existierenden europäischen Betriebsräte gestärkt werden.“

Prof. Dr. Gerhard Bäcker, emeritierter Professor der Soziologie des Sozialstaats der Univer-sität Duisburg-Essen, referiert zum Thema. „Wie weiter mit der Rente in Deutschland? Notwendige Veränderungen für Arbeitnehmer.“

Bäcker: „Die Reformmaßnahmen der großen Koalition beinhalten die ersten Leistungsverbesserungen für Arbeitnehmer seit Jahren. Die abschlagfreie Rente mit 63 bei 45 Beitragsjahren ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um vielen Arbeitnehmern die Möglichkeit zu eröffnen, ohne Leistungsminderungen in die Rente zu gehen. Die vielerseits befürchtete Frühverrentungswelle ist nicht zu erwarten so lange Arbeitgeber dieses Instrument nicht missbrauchen.

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