Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Rassismus

PROLETARIAT - PROTEST - POPULISMUS Rechtspopulismus als neue Antriebskraft der Arbeiterbewegung?

23.02.2017 | Am 20. März 2017 um 18:30 Uhr veranstaltet die IG Metall zusammen mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, der Volkshochschule Hannover, der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem DGB eine Diskussionsveranstaltung zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“.

Als Referent zum Thema „Proletariat – Protest – Populismus, Rechtspopulismus als neue Antriebskraft der Arbeiterbewegung?“ haben wir Prof. em. Dr. Micha Brumlik, Goethe-Universität Frankfurt am Main, eingeladen. Die Kollegin Stephanie Albrecht, Abteilung Politik, Hauptverwaltung der IG BCE wird als fundierte Kennerin der Thematik die Ausführungen kommentieren.

In den Blättern für deutsche und internationale Politik 1/2017 analysiert Micha Brumlik, dass es: »…keineswegs nur Mitglieder der US-amerikanischen weißen Arbeiterklasse(waren), die Donald Trump an die Macht gebracht haben. Und doch waren es nicht zuletzt Arbeiter und Arbeitslose, die bei der Wahl für Trump den Ausschlag gaben. Hier liege das eigentliche Erschrecken für die Linke: Mit Trumps historischem Erfolg und dem jedenfalls nicht völlig chancenlosen Vorhaben Marine Le Pens,  französische Präsidentin zu werden, werde deutlich, dass wesentliche Teile nicht nur der industriellen Arbeiterschaft ihr Heil heute nicht mehr in sozialistischen oder sozialdemokratischen Parteien suchen, sondern eben in rechten Parteien, in abgeschotteten Nationalstaaten, in Fremdenfeindlichkeit und Protektionismus.«

Ist somit laut Brumlik: »... die Arbeiterklasse selbst zum Kern jener politischen Kräfte geworden (…), die Marx und Engels im Manifest als »Reaktionäre« bezeichnet hatten«? Ist ein Gutteil der Beschäftigten als das treibende Element zu betrachten, das die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht mehr im Interesse der Mehrheit der Menschen verbessern will, sondern nach der sprichwörtlichen guten alten Zeit strebt? Nicht nur die internationalen Wahlergebnisse, von den USA und Frankreich bis nach Ungarn und Polen, sondern auch jene in Baden-Württemberg, wo ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Gewerkschaftsmitgliedern AfD gewählt hat, scheinen nach Brumlik darauf zu verweisen.

Wie sieht es aber in den Betrieben beispielsweise in Hannover aus, und wie reagieren die  Gewerkschaften in der Bundesrepublik auf diese neu gestellte Herausforderung? Im Gespräch mit Stephanie Albrecht und Micha Brumlik von der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie wollen wir uns diesen Fragen stellen. Stephanie Albrecht, Jahrgang 1982, ist Sozialpädagogin & Erziehungswissenschaftlerin und arbeitet als Gewerkschaftssekretärin bei der IG BCE Hauptverwaltung in der Abteilung Politik. Micha Brumlik, 1947 in Davos geboren, ist Erziehungswissenschaftler und Publizist, Mitherausgeber der politisch-wissenschaftlichen Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik.

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