Tarifauseinandersetzung Metall- und Elektroindustrie

Mehr als 1.000 Warnstreikende in Hannover

03.02.2015 | Hannover – Die IG Metall Hannover hat heute in zahlreichen Betrieben zu Warnstreiks aufgerufen. Der größte Warnstreik fand mit ca. 800 Teilnehmern in Hannover Linden statt.

Foto: Heiko Stumpe

Die Beschäftigten der Firmen Wabco GmbH, Komatsu Hanomag GmbH, Körting Hannover AG, Alcoa Extrusions Hannover GmbH & Co. KG und TRW Automotive GmbH legten ihre Arbeit nieder und trafen sich nach einem gemeinsamen Demonstrationszug auf dem Küchengartenplatz.

Auf der dortigen Kundgebung äußerte Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover, großes Unverständnis über die Argumentation der Arbeitgeber in den bisherigen Verhandlungen:

„Altersteilzeit: Die Arbeitgeber erzählen uns in der Verhandlung, sie hätten flächendeckend ergonomischere Arbeitsplätze geschaffen und dass die Leute in Zukunft länger arbeiten sollen. Fakt ist in den Betrieben aber, dass auch die Personalchefs heute schon nicht mehr wissen, wie sie die über 60-jährigen einsetzen sollen. Deswegen benötigen die Beschäftigten einen Anspruch auf Altersteilzeit.

Bildungsteilzeit: Ein weiterer Widerspruch der Arbeitgeber kommt bei der Bildungsteilzeit ans Tageslicht: Persönliche Weiterbildung wie Meister, Techniker oder Betriebswirt ist einerseits gern gesehen und notwendig, um Karriere zu machen, in den Verhandlungen heißt es aber, dass sei alles reine Privatsache.

5,5 % mehr Geld: Die IG Metall hat in den Verhandlungen dargestellt, dass die Gewinnaussichten für die niedersächsischen Unternehmen in 2015 ausgezeichnet sind. Das liegt an niedrigen Energiekosten, einem schwachen Euro, was exportförderlich ist und an niedrigen Zinsen für Investitionen. Diese Sichtweise teilten die Arbeitgeber ebenfalls nicht und hielten die Forderung der IG Metall nach 5,5% für weit überzogen.“

Weitere Warnstreiks fanden am heutigen Dienstag bei der Siemens AG in Laatzen (100 Teilnehmer), bei der Troester GmbH in Hannover-Wülfel (100 Teilnehmer) und bei der Radio Fraquency Systems GmbH sowie der Nexans GmbH in Brink-Hafen (insg. 80 Teilnehmer) statt.

Bildergalerie Demo mehrerer Betriebe zum Küchengartenplatz
Bildergalerie Warnstreik Siemens
Bildergalerie Warnstreik RFS und Nexans

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