SITECH verliert die T7 Sitzproduktion – Volkswagen vergibt den Auftrag in das osteuropäische Ausland fremd

Der Standort Hannover und damit über 450 Arbeitsplätze sind massiv gefährdet

27.01.2020 | Am Freitag, 24.01.2020 ist in der Volkswagen-Konzernzentrale in Wolfsburg die Fremdvergabe der Sitzproduktion für den T7 beschlossen worden. Die Fremdvergabe an einen Mitbewerber, der die Sitze zukünftig offensichtlich im osteuropäischen Ausland produzieren will, bedeutet eine hohe Gefährdung für den Hannoveraner SITECH- Standort und die drohende Arbeitslosigkeit für über 450 Beschäftigte in der Stadt Hannover.

Foto: IG Metall

IG Metall und Betriebsrat hatten bis spät in die Nacht zu Freitag Verhandlungen mit dem Arbeitgeber geführt, um ein Maßnahmenpaket zur Zukunftssicherung des Standortes abzuschließen. Das abgeschlossene Verhandlungspaket sah deutliche Zugeständnisse der Arbeitnehmerseite vor, um die Wirtschaftlichkeit des Standortes zu erhöhen. Die massiven Fehler des Managements, wie fehlende Investitionen aus den letzten Jahren, konnten damit nicht ausgeglichen werden.

Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover: „Wir sind erschüttert, dass es jetzt dem SITECH-Standort Hannover und seinen Beschäftigten an den Kragen gehen soll. Mehrere Fehlentscheidungen, u. a. zu wenig Investitionen in der Ergonomie an den Arbeitsplätzen, führten in die Abwärtsspirale. Das ist eine ganz schlimme Entscheidung für unsere Mitglieder. Sie wird die Arbeitslosigkeit in der Region erhöhen. Allerdings sind betriebsbedingte Kündigungen im Volkswagen-Konzern in Deutschland unüblich. Jetzt ist die Arbeitgeberseite bzw. der Konzern am Zug. Auch der ökologische Fußabdruck des Volkswagen-Konzerns wird sich massiv verschlechtern, dann werden Sitze in Zukunft hunderte Kilometer durch halb Europa transportiert.“

„IG Metall und Betriebsrat haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Gemeinsam mit der Geschäftsführung konnten wir mit unseren Maßnahmen den Angebotspreis deutlich verbessern. Dass Volkswagen sich dennoch für die Fremdvergabe entscheidet, macht mich fassungslos. Wir gehen davon aus, die Kosten einer Massenentlassung bei der Volkswagen–Tochter SITECH werden die Kostenersparnisse der Fremdvergabe übersteigen. Dies macht ökonomisch keinen Sinn. Sozial ist diese Entscheidung eine Bankrotterklärung. Jetzt muss der Volkswagen-Konzern für die Beschäftigten eine Perspektive schaffen. Wir fordern den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen.“ so Thadeus Mainka, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover.

Rafael Fernandez Solana, Betriebsratsvorsitzender der SITECH Hannover, sagte: „Wir versuchen alles, um den T7-Sitz in Hannover zu halten. Wir haben weiter die Hoffnung, dass der Volkswagen-Vorstand die richtige Entscheidung trifft. Wir werden für unsere Zukunft kämpfen.“

 

 

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