Vorstand verweigert weitreichende Sicherungen

Bosch Rexroth: Betriebsrat erwartet Verkauf der Pneumatiksparte

15.12.2012 | Laatzen – Auf einer Betriebsversammlung am Montag informieren der Betriebsrat und die IG Metall die Belegschaft darüber, dass von einem Verkauf der Pneumatiksparte in nächster Zukunft auszugehen ist.

Sascha Dudzik, Foto: IGM

In den vergangenen Wochen haben Gespräche auf Gesamtbetriebsratsebene mit dem Ziel stattgefunden, ein Sicherungspaket für die betroffenen Beschäftigten zu schnüren. Bisher konnten sich hierüber beide Seiten jedoch noch nicht einigen.

„Der Vorstand hat uns bisher nur minimale Zusagen gemacht.“, sagt hierzu Michael Brozy, Betriebsratsvorsitzender bei der Bosch Rexroth Pneumatics GmbH in Laatzen. „Man möchte uns mit Absichtserklärungen und geringen Zugeständnissen abspeisen. Wir fordern aber handfeste Sicherheiten, die unsere Kolleginnen und Kollegen vor möglichen Risiken bei einem neunen Eigentümer schützen.“

„Bislang mauert das Management auf allen Ebenen!“, ergänzt Sascha Dudzik von der IG Metall in Hannover. „Statt Offenheit und Kooperation erleben wir ein einzigartiges Schauspiel an Taktiererei. So geht man mit einer Belegschaft nicht um, die Angst um ihre Zukunft hat.“

Die Interessenvertretung ist besorgt, dass durch den geplanten Verkauf Arbeitsplätze gefährdet sind. Der Betriebsrat hat deshalb den Bosch Konzern aufgefordert, die Pneumatiksparte nicht zu verkaufen. Sollte der Vorstand von seinen Verkaufsabsichten nicht abrücken, fordern IG Metall und Betriebsrat durchsetzbare Garantien:

  • Verkauf nur im Rahmen einer industriellen Lösung

  • Keine Zerschlagung der Pneumatiksparte

  • Standort- und Beschäftigungssicherung

  • Beibehaltung aller tariflichen und betrieblichen Regelungen zum Wohle der Belegschaft

  • Weitreichende Haftung durch Bosch gegenüber den Mitarbeitern auch nach einem Verkauf

Bereits vor einem Jahr ist bekannt geworden, dass sich die Bosch Rexroth AG von ihrer Pneumatiksparte trennen möchte. Im März 2012 haben hunderte Beschäftigte aus verschiedenen Standorten vor dem Werkstor in Laatzen gegen diese Pläne demonstriert. Im Mai platzten die Verkaufsgespräche zwischen dem Vorstand und einem möglichen Erwerber. Seit dem wird die Pneumatiksparte systematisch aus der Bosch Rexroth AG separiert. Hierin sehen Betriebsrat und IG Metall eine Verkaufsvorbereitung.

Die Bosch Rexroth AG ist eine hundertprozentige Tochter der Robert Bosch GmbH und hat ihren Hauptsitz in Lohr am Main. Bei der Bosch Rexroth AG arbeiten in Deutschland rund 20.000 Mitarbeiter, im Bereich der Pneumatik rund 850. Davon arbeiten am Standort Laatzen 680 und in Gronau rund 70 Beschäftigte. Weitere betroffene Standorte befinden sich in Bonneville (Frankreich), Eger (Ungarn), Lexington (USA) sowie Wujin (China).

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