Logistik

Auch die vierte Tarifverhandlung ohne Ergebnis. Warnstreik bei Schnellecke Hannover.

03.04.2017 | Hannover – Die Beschäftigten der Schnellecke Logistics GmbH am Standort Hannover erhöhen den Druck. Auch die vierte Tarifverhandlung hat keine Lösung des Konflikts gebracht, da die Arbeitgeberseite einen Sonderweg durchsetzen will. Für Freitag den 31.03.2017 rief die IG Metall deswegen zum mehrstündigen Warnstreik und zur Kundgebung vor dem Werktor von VW Nutzfahrzeuge auf.

Kolleginnen und Kollegen beim Warnstreik

Die Arbeitsbedingungen im Logistikbereich sind weitgehend auf der Basis der Tarifverträge der AutoVision GmbH geregelt. Das betrifft sowohl den Standort Wolfsburg der Schnellecke Logistics GmbH als auch andere Unternehmen der Logistikbranche. Gültigkeit besitzt diese Regelung bereits ab dem 01.01.2018. Nach dem Willen der Arbeitgeber sollen die Bedingungen der AutoVision GmbH für die Beschäftigten am Standort Hannover erst ab dem 01.01.2019 vollständig gelten.


Konkret bedeutet das: die Beschäftigten am Standort Hannover sollen nach dem Willen der Geschäftsleitung 2,5 Stunden pro Woche länger arbeiten als ihre Kolleginnen und Kollegen in Wolfsburg oder anderswo.


"Diese ungerechte Behandlung werden wir nicht hinnehmen", sagt IG Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch. "Wer für das gleiche Geld länger arbeiten muss, hat nicht nur weniger Freizeit, sondern auch einen deutlich geringeren Stundenlohn als die vergleichbaren Kolleginnen und Kollegen in anderen Betrieben. Die Belegschaft hat das durchschaut und zeigt, was sie davon hält."


Die IG Metall fordert neben der sofortigen Übernahme des Niveaus der Tarifverträge der AutoVision GmbH für den Standort Hannover auch die sofortige Angleichung der Arbeitsbedingungen von Zeitarbeitsbeschäftigten an diejenigen der Stammbeschäftigten.

Am Freitag, den 31. März 2017,fand zwischen 11 und 17 Uhr ein Warnstreik bei Schnellecke in Hannover statt mit einer Kundgebung vor Tor 2 von Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Hintergrund:
Volkswagen hat die Speditions- und Logistikbereiche in der Vergangenheit immer mehr ausgelagert. Dabei geht es um weitaus mehr, als um das einfache Verladen, Lagern oder Transportieren von Gütern. Die Dienstleister beschränken sich nicht darauf, Teile und Komponenten an die Werkshallen zu fahren. Die Angebotspalette der Logistiker umfasst klassische Aufgaben eines Produktionsbetriebs, wie Materiallager, Produktionsbelieferung und Konfektionierung bis hin zur Vormontage kompletter Komponenten. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Qualifikation, das Know-how, die Flexibilität und die Belastbarkeit der Beschäftigten aus der Kontraktlogistik.


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