Ankündigung

17. Antifaschistische Sozialkonferenz - Europas neue politische Rechte

20.01.2014 | Die diesjährige Antifaschistische Sozialkonferenz (15. Februar 2014, 10 - 15.30 Uhr, Pavillon Hannover) steht stark im europäischen Kontext : In Vorträgen und Arbeitsgruppen geht es um Rechtspopulismus in Europa und Deutschland, die ökonomischen Auslösemechanismen und die europäische Flüchtlingspolitik.

In mehreren europäischen Ländern sind rechte und rechtspopulistische Parteien bei Wahlen auf dem Vormarsch. Die ›Wahren Finnen‹ beispielsweise vervierfachten 2011 ihren Stimmenanteil auf fast 20%. Sie reklamieren, die wahren Interessenvertreter der ›kleinen Leute‹ zu sein und hetzen mit rassistischer Rhetorik gegen MigrantInnen und Flüchtlinge. In Frankreich gewinnt der Front National mit antieuropäischen und antiislamischen Parolen zunehmend Wählerstimmen. Bei der Europawahl 2014 werden ihm 20% prognostiziert. Die offen neonazistische Partei ›Goldene Morgenröte‹ in Griechenland verbreitet auf den Straßen Angst und Schrecken, macht Jagd auf Migranten,  verprügelt politische Gegner, bekam bei den Wahlen 2012 fast 7% der Stimmen.

Überall in Europa machen rechtspopulistische Parteien mobil gegen Zuwanderung aus islamischen Ländern, gegen Flüchtlinge aus Afrika, gegen den Euro und einen vermeintlichen  Brüsseler Zentralismus. Nicht selten haben diese Parteien ihren Ursprung im rechtsradikalen, neonazistischen Milieu.  Sie propagieren die Stärkung nationaler Souveränität oder fordern auf zum Kampf gegen weitere Hilfszahlungen und Solidarität für überschuldete EU-Staaten. Auch in Deutschland ist dieses Thema nicht unbekannt. Gerade bekam eine Partei wie die AfD (Alternative für Deutschland) mit ihren europafeindlichen Parolen zur Bundestagswahl viel Zulauf aus dem rechtskonservativen bis rechten Lager.

In Zeiten der Krise fallen rechtspopulistische Parolen zu »Problemlösungen« offenbar bei vielen Menschen auf fruchtbaren Boden. Die massiven Umbrüche in der Arbeitswelt mit zunehmender Prekarisierung und Aushöhlung des ›Normalarbeitsverhältnisses‹ führen  vielfach zu sozialen Abstiegsängsten. Man greift zu gezielter Abwertung einzelner Gruppen, meist sind es Zuwanderer oder Flüchtlinge. Eingeteilt werden Menschen dann oft nach dem Kriterium ökonomischer Nützlichkeit. Ausgegrenzt werden all diejenigen, die sich nicht diesen Normen von Leistung, Nützlichkeit und Integration diszipliniert fügen. Humanität und Solidarität bleiben dabei auf der Strecke. Findet hier quer durch Europa eine Aufkündigung  des Sozialen statt?

Auf der Tagung wollen wir der Frage nachgehen, wie das Erstarken der Rechten in Europa mit der Krise des Kapitalismus und dem Neoliberalismus in Zusammenhang steht. In Arbeitsgruppen werden wir dies an einigen Themen vertiefen.

Aus Anlass des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz am
27. Januar 1945 und der Machtübergabe an die Nazis am
30. Januar 1933 wird jährlich in Hannover die antifaschistische
Sozialkonferenz durchgeführt.


Die Teilnahmegebühr für die Veranstaltung beträgt 6€/3€ und beinhaltet ein Mittagessen. Eine Anmeldung wird dringend erbeten.

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