Gelungene erste Aktion für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze!

Beschäftigte von Jungenthal an den St. Pauli Landungsbrücken

21.06.2018 | Wir, die Kolleginnen und Kollegen von Jungenthal Waggon, kamen bei schönem, sonnigem Wetter am 20. Juni gegen halb fünf nachmittags an den Landungsbrücken in Hamburg-St. Pauli an.

Dort waren, wie fast immer, sehr viele Menschen unterwegs mit Blick auf den großen Hafen und Bratwurst, Getränken oder Eis in den Händen. Dazu viel Ein- und Ausstieg durch den starken Schiffverkehr an den Pontons. An den Landungsbrücken ist auch der Liegeplatz des eindrucksvollen Großseglers Rickmer Rickmers, der heute als Partyschiff genutzt wird. Für 18 Uhr wurden die Mitgliedsunternehmen (222 an der Zahl) des Branchenverbandes VPI (Waggonvermieterverband) für ein sogenanntes „Get together“ zum gemeinsamen Feiern eingeladen. Und so kamen die Gäste nach und nach zum Schiff. Uns war natürlich nicht zum Feiern, eben weil unsere Arbeitsplätze in Gefahr sind.

St. Pauli Landungsbrücken: Wie sollten wir uns hier erkennbar machen bei all dem Trubel?

Gut erkennbar wurden wir durch ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift: „GATX: 70 Beschäftigte aufs Abstellgleich? WIR sagen NEIN!“, was inzwischen alle angezogen hatten, mit unseren roten IG Metall-Cappies, vielen roten IGM-Fahnen und einem großen Transparent. Dazu hatte jede und jeder Kollege/in Flugblätter mit dem Titel „Solidarität ist unser Antrieb!“ und „Betrifft: GATX Rail Germany“ zum Verteilen in der Hand. Dazu ein gut hörbares Megaphon, um das Publikum über unsere schwierige Situation bei Jungenthal Waggon, den Verantwortlichen dafür bei der GATX und unseren Forderungen nach Erhalt der Arbeitsplätze und des Betriebes aufzuklären.

Um 17 Uhr ging es los. Wir rollten unser Transparent aus (siehe Fotos) und begannen mit dem Flugblattverteilen. Nach und nach kamen die vom VPI eingeladenen Unternehmensvertreter der Güterwagenvermieter. Sie mussten alle an uns vorbei, weil der Zugang zur Rickmer Rickmers nur über zwei Landungsbrücken möglich ist. Außerdem standen einige Kollegen im roten T-Shirt auch direkt am Schiffszugang.

Viele Diskussionen auch mit den Verantwortlichen

Im Verlauf unserer fast zwei Stunden andauernden Aktion kamen ca. 400 Gäste der großen Party des VPI an uns vorbei. Viele waren natürlich überrascht von unserer Aktion, aber vielfach interessiert an der Problemsituation bei Jungenthal. Klar wurde bei den zahlreichen Gesprächen auch: Viele negative Gerüchte kursieren über die Situation bei Jungenthal in der Branche. Wer die wohl verbreitet hat? Jedenfalls konnten wir hier viel Aufklärungsarbeit über die tatsächliche Situation leisten. Viele der Unternehmenvertreter*innen können die Handlungsweise von GATX gar nicht verstehen, weil auch in dieser Branche gilt: Umsätze nehmen zu, Kapazitäten sind knapp, Fachkräfte werden gesucht. Die verantwortlichen GATX- Manager*innen und ihr Anhang wollten meist um uns herum schleichen. Das ging aber nicht, weil sie dann schon an der Wasserkante standen.

Nicht mit einem Sozialplan abspeisen lassen


Mit unserer Aktion haben wir ganz sicher einen bleibenden Eindruck bei den Besuchern*innen der Verbandsparty hinterlassen und auch bei vielen Touristen, die sich uns gegenüber oft auch solidarisch zeigten. So war dies eine erste erfolgreiche, öffentliche Aktion, die uns Kolleginnen und Kollegen trotz alledem viel Spaß gemacht hat. Sie hat uns in unseren zentralen Forderungen bestärkt:

•    Die Stilllegungspläne müssen von GATX zurück genommen werden!
•    Alle Arbeitsplätze bei Jungenthal Waggon müssen erhalten bleiben!

Und wir wissen alle: Die nächste Aktion für den Erhalt unserer Arbeitsplätze kommt bestimmt. Aber dann vor Ort in Hannover!


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