Tarifverhandlungen

Messe stellt inakzeptable Forderungen auf

27.04.2016 | Krise ist beendet, aber dennoch wie die DMAG tariflich noch hinter der Krisenzeit zurückbleiben.

Zum Jahresende 2015 ist die sieben Jahre geltende Beschäftigungssicherung bei der Deutschen Messe (DMAG) ausgelaufen. Die IG Metall hat fristgerecht den Tarifvertrag aus der Krisenzeit 2008 mit erhöhter Wochenarbeitszeit gekündigt, so dass die Beschäftigten der Messe seit Anfang 2016 35 Stunden pro Woche arbeiten. Die Outsourcing-Schutz-Klausel ist damit allerdings auch entfallen.

KOSTEN SENKEN >Die Krisenzeit der DMAG ist inzwischen beendet, und ab 2017 werden ausschließlich positive Ergebnisse prognostiziert. Trotzdem hat der Vorstand der DMAG sieben Betriebs- vereinbarungen über Sozialleistungen gekündigt und fordert ein neues niedrigeres Eingruppierungs- system, Entgelte unter dem IG Metall - Tarif für Neueinstellungen bei einer Tochtergesellschaft, Abbau von bezahlter Mehrarbeit sowie höhere Flexibilität beim Gleitzeitrahmen und dem Ausgleichszeitraum. In einer Kombination von Tarif- und Betriebsvereinbarungs-Themen will der Vorstand eine Reihe von deutlichen Verschlechterungen - noch schlechter als in der Krisenzeit - für die Beschäftigten und zukünftigen Beschäftigten durchsetzen, um deutlich Personalkosten zu sparen.

In der letzten (6.) Verhandlung am 08. April hat der Vorstand, der mit den Herren Dr. von Fritsch und Dr. Gruchow erstmals persönlich vertreten war, weiterhin auf seine Forderung einer 38,5 Stunden-Woche, besser noch einer 40 Stunden-Woche, bestanden. Zudem hat DMAG inzwischen einige Tätigkeiten, die bisher von eigenen Beschäftigten gemacht wurden, fremd vergeben und damit gegen den bis Ende 2015 gültigen Tarifvertrag verstoßen.

Der IG Metall-Tarifkommission und der Betriebsrat haben beschlossen, dass ein Gesamtpaket als Ergebnis nur dann von der Arbeitnehmerseite akzeptiert werden kann, wenn es für die Beschäftigten in Summe besser ist als die bisherigen Regelungen. >>Sonst bleibt alles so, wie es jetzt ist<< so IG Metall-Verhandlungsführer Dirk Schulze.

BONUS FÜR ARBEITNEHMER >Und da die Anteilseigner der Messe Jahr für Jahr eine Gewinnausschüttung erhalten, haben die Arbeitnehmervertretungen auch einen Bonus für die Beschäftigten ins Spiel gebracht. Bei Redaktionsschluss lag man inhaltlich weit auseinander, es ab noch keinen neuen Verhandlungstermin.

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