Tarifverhandlungen

Der Vorstand der DMAG provoziert mit seinen Forderungen weiterhin die IG Metall und den Betriebsrat

13.06.2016 | Der Arbeitgeber DMAG hat heute folgendes Angebot gemacht:

- 39 Std.-Wochen-Arbeitszeit (4 Std. unbezahlt) für 10 Jahre Beschäftigungs-sicherung oder 37,5 Std.-Wochen-Arbeitszeit (2,5 Std. unbezahlt) bei 5 Jahren Beschäftigungs-sicherung

Ausschluss von Ausgliederungen von Beschäftigten und Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die Laufzeit

- Einschränkung der Beschäftigungssicherung für MG (Exit-Klausel als Bedingung, falls MG defizitär wird)

- Künftige MG-Beschäftigte sollen nach Dehoga/NGG-Tarif entlohnt werden

- 20% der Beschäftigten, die ausscheiden, werden durch externe Neueinstellungen ersetzt (Fluktuationsersatz, aber nicht zwingend auf der gleichen Stelle)

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Gegenüber dem Betriebsrat hat der Vorstand der DMAG signalisiert, dass er keine der in 2015 gekündigten Betriebsvereinbarungen zurücknehmen wolle.

BEWERTUNG DER SITUATION/ZWISCHENSTAND

Die Verhandlungskommissionen von IG Metall und Betriebsrat bewerten den jetzigen Verhandlungsstand bzw. das „Angebot“ des Arbeitgebers wie folgt:

- Der Arbeitgeber will weiterhin Personalkosten auf Kosten der Belegschaft sparen

- Investitionen/Hallenneubauten und Steigerung der Vorstandsgehälter sind aber weiter geplant.

- Der Arbeitgeber spart durch das Kündigen der sieben Betriebsvereinbarungen etwa 2,8 Mio. € (eigene Berechnung des Arbeitgebers) jährlich, das entspricht ca. 3.500 € pro Beschäftigtem und Jahr

- Das Modell, Beschäftigter mit einem Arbeitsvertrag bei der DMAG zu sein, könnte ein Auslaufmodell werden

- Outsourcing von Funktionen/Aufgaben, die heute von DMAG-KollegInnen erbracht werden, wäre Tür und Tor geöffnet, wenn nur 1/5 durch DMAG-Personal ersetzt werden muss.

- Der Arbeitgeber betreibt IGM-Tarifflucht (z.B. Fachsicherheitskraft, Halleninspektoren, EBI´s und ab sofort die Neueinstellungen bei MG)

- An einer erhöhten Arbeitszeit mit Bezahlung (wie bei anderen Messe-Gesellschaften) hat der Arbeitgeber kein Interesse.

- Die MG-Beschäftigten sollen keine wirkliche Beschäftigungssicherung erhalten. Die MG-Beschäftigten können selbst allerdings kaum beeinflussen, ob ihre Firma schwarze oder rote Zahlen schreibt. Um mehr Schnitzel mit Pommes zu verkaufen, muss der Vorstand mehr neue Messen akquirieren

- Dies ist ein großer Kritikpunkt: Anstatt neues Geschäft und neue Messen anzuwerben, will der Vorstand nach den Sachkosten nun noch über das bisherige Niveau hinaus bei den Personalkosten sparen. Ein Absenken von Service und Qualität gefährdet aber Kundenzufriedenheit und damit die Messen.

 

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